Unsere heimischen Gärten sind durch verschiedene Arten von Obstbäumen geprägt, wobei der Apfelbaum die größte Verbreitung aufweist. Immer wieder kommt es bei Gartenbesitzern aufgrund falscher Schnittmaßnahmen und Krankheitsbefall zu Ertragseinbußen und verminderter Fruchtqualität. Dabei sind sich Hobbygärtner den Ursachen häufig nicht einmal bewusst.
Eine Möglichkeit gegen Ertragseinbußen durch falsche Schnittmaßnahmen vorzugehen, besteht darin, sich bestimmte Schnittvarianten, wie Juni-, Sommer- oder Winterschnitt und Kronenerziehung durch entsprechende Fachliteratur oder das Internet anzueignen. Schwieriger wird es hingegen bei Ertrags- und Qualitätseinbußen aufgrund von Schaderregern. Da Pflanzenschutzmittel unter Umständen auf die gesamte Umwelt sehr toxisch wirken können, ist ihr Einsatz weder für jedermann erlaubt und noch immer ratsam. Wer zum Beispiel oft Kinder im Garten hat, sollte sich zweimal überlegen, ob er seine Kulturen behandelt. Ein weiterer Faktor beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln ist der Aufwand. Während der Obstbaumschnitt in wenigen Stunden pro Jahr getan ist, muss man beim Spritzen jederzeit gegen auftretende Schaderreger vorgehen. Des Weiteren können viele Gartenbesitzer chemische Pflanzenschutzmaßnahmen auch nicht mit ihrem Gewissen vereinbaren.
Der Trend zum Biologischen Anbau ist zurzeit allgegenwärtig. Falls Sie Ihren Garten gerade neu planen oder der Zukauf von Obstgehölzen vor der Tür steht, ist es sehr Ratsam neue krankheitsresistente Obstsorten auszuwählen. Durch jahrelange Resistenzzüchtung existieren zunehmend neue Sorten auf dem Markt, die widerstandsfähig gegen unterschiedliche Schaderreger sind. So zum Beispiel die aus der Pillnitzer Apfelzüchtung entstandenen Re-Sorten®. Das „Re“ steht dabei als Abkürzung für Resistenz und findet sich im Namen der Apfelsorten wieder. Die Sorte ‚Retina‘ zum Beispiel ist resistent gegen Blütenfrost und mäßig resistent gegen Mehltau, Schorf und Rote Spinne. Die Sorte ‚Relinda‘ hingegen ist resistent gegen Schorf, Bakterienbrand und Winterfrost und dazu noch mäßig resistent gegen Mehltau, Feuerbrand und Blütenfrost. Es gibt zurzeit 20 Re-Sorten® auf dem Markt, sodass für fast jede Anforderung eine passende Sorte passende zu finden ist.
Mit diesen Sorten holen Sie sich auch ohne chemische Bekämpfungsmittel qualitäts- und ertragssichere Apfelbäume in den eigenen Garten. Wenn Sie dazu noch die eine oder andere Schnittregel beachten steht einer Ertragsreichen Ernte nichts mehr im Weg.
Obstbäume – Von der Blüte bis zur Frucht
Eine traditionelle Form des Obstanbaus ist die Obstwiese und der Obstgarten. Obstbäume im Garten und das Ernten des eigenen Obstes sind auch heute noch zeitgemäß. Typische Obstbäume sind Bäume, die Kernobst tragen, wie Apfelbaum, Birnenbaum, Pflaumenbaum und Kirschbaum. Auch exotische Früchte, wie Calandapfirsiche, Nektarinen, Quitten und Mirabellen sind in unseren Breitengraden beliebt. Obstbäume pflanzen Sie am besten im Herbst und zwar bevor die Frostperiode einsetzt.
Obstbäume richtig schneiden
Der richtige Schnitt eines Obstbaumes ist wichtig, damit er möglichst viele Früchte trägt. Für eine gute Ernte gibt es einige Punkte beim Obstbaum-Schnitt zu beachten. Grundsätzliches Ziel beim Schnitt von Obstbäumen ist das Erreichen einer gleichmäßig angeordneten Krone mit genügend starken, nicht zu flachen Hauptästen. Die Krone ist gut auszulichten, damit das Sonnenlicht alle Äste erreicht. Die Höhe und Breite des Obstbaumes sollte an seine Wuchsstärke angepasst sein. Äste, die nach innen wachsen, sind zu entfernen, da sie andere Zweige behindern und keine Blüten tragen. Parallel wachsende und sich überkreuzende Zweige sind auszuschneiden, ebenso wie Äste, die Schädlinge, wie Mehltau oder Raupennester aufweisen. So wird das gesunde Wachstum des Obstbaumes gefördert.
Die beste Zeit zum Schneiden von Obstbäumen ist der Spätwinter (Ende Januar), aber auch im Frühjahr und Sommer bis in den August darf geschnitten werden.
Pflanzenschutz für Obstbäume
Die Stämme von Obstbäumen sind im Winter bei starker Sonneneinstrahlung verletzungsgefährdet. Durch starke Spannungen aufgrund der einerseits kalten Witterung und der Sonnenwärme andererseits kann die Rinde aufreißen. Frostempfindliche Obstbäume mit glatter Rinde wie Walnuss, Pfirsich, Pflaume und Kirsche sowie junges Kernobst sind besonders gefährdet. Ältere Apfel- und Birnenbäume besitzen eine relativ dicke Borke. Sie wirkt temperaturausgleichend und reduziert die Gefahr von Spannungsrissen. Der beste Schutz gegen Frostrisse bei Obstbäumen ist eine Schattierung mit Rohrmatten oder Jutegewebe. Einfacher und schneller ist der Weißanstrich des Obstbaumes mit einer speziellen Farbe aus dem Gartenfachhandel. Der helle Farbton reflektiert das Sonnenlicht und verhindert damit, dass sich die Rinde zu stark aufheizt. Die Farbe wird bei frostfreiem Wetter mit einem Pinsel aufgebracht und sollte bei Bedarf im Winter noch einmal erneuert werden.
egesa garten-Tipp: Schädlingsbefall bei Obstbäumen im kommenden Jahr reduzieren
Die Borke älterer Obstbäume bietet Schädlingen wie Apfelwickler und Apfelblattsauger ein perfektes Winterquartier. Die Schädlinge ziehen sich unter die lockeren Borkenplatten zurück und überdauern dort die kalte Jahreszeit. Indem Sie die Borke mit einer harten Bürste, einer kleinen Hacke oder einem speziellen Rindenschaber abkratzen, können Sie den Schädlingsbefall bei Ihren Obstbäumen für das kommende Jahr reduzieren. Drücken Sie die Metallschaber nicht zu fest auf: Die Geräte sollten lediglich die lockeren Stücke der Borke lösen und die Rinde nicht verletzen.