Pflanzenschutz ohne Chemie


Biologisch


Effektiver chemischer Pflanzenschutz ist durch besondere Bestimmungen und Gefahren nicht immer möglich und oftmals nicht einmal nötig. Der physikalische und biologische Pflanzenschutz bietet häufig einfachere, günstigere und sicherere Methoden, mit Schaderreger fertig zu werden, ohne die Umwelt unnötig zu belasten.

Unkräuter
Als Alternative zum Einsatz von Herbiziden gibt es eine Reihe möglicher Gegenmaßnahmen. Eine Schicht Rindenmulch von 5 cm unterdrückt das Aufkommen von Unkraut fast vollständig. Rindenmulch kann allerdings nur auf Beeten und in Kulturen ausgebracht werden. Auf Gehwegen und Rasen gibt es andere Möglichkeiten. Bei Samenunkräutern reicht es, den samentragenden oberirdischen Teil zu vernichten. Bewährt hat sich hierfür das Abflammen, Übergießen mit kochendem Wasser oder die mechanische Entfernung. Auch das Mähen von Rasenflächen kurz vor der Blüte der Samenunkräuter kann den Unkrautbefall reduzieren. Wurzelunkräuter hingegen müssen immer vollständig entfernt werden.

Pilze, Insekten und Fadenwürmer
Fadenwürmer, Pilz- und Insektenbefall werden häufig durch Monokulturen, geringe Populationen von Gegenspielern und einseitige Fruchtfolgen ausgelöst. Monokulturen begünstigen die Ansiedlung von Schädlingen, da die Schädlinge hier Überfluss leben und sich explosionsartig vermehren, während Nützlingen die Artenvielfalt zur Ansiedlung fehlt.

Eine ausgewogene Artenvielfalt ist daher von besonderer Bedeutung. Einseitige Fruchtfolgen haben besonders oft Schäden durch Fadenwürmer und Bodenpilze zur Folge. Bodenpilze und Fadenwürmer sind nicht sehr mobil und standortgebunden. Wird jedes Jahr aufs Neue die gleiche Kultur angebaut, herrschen günstige Bedingungen zur weiteren Fortpflanzung und Ausbreitung. Eine Zwischensaat oder noch besser ein jährlicher Kulturwechsel kann diese ungebetenen Gäste zurückdrängen und vernichten. Verschiedene Sommerblumen, wie zum Beispiel Sonnenhut und Mädchenauge, haben einen deutlichen Rückgang von Fadenwürmern nach Kultur von Erdbeeren, Kartoffeln und Möhren gezeigt.

Aber auch mechanischer Pflanzenschutz kann bei Pilzen und Insekten sehr erfolgreich sein. Das Absammeln von Krankheitserregern auf Blättern, Früchten und das Vernichten von befallenen Pflanzen sind ebenso wichtig, wie das Einsammeln von Fallobst und das Entfernen von Laubresten zum Ende des Winters. Klebe- und Pheromonfallen behindern schädliche Insekten bei der Fortpflanzung. Ein Befall von Larven kann damit, durch die ausbleibende Fortpflanzung, vorgebeugt werden.

Schnecken
Rand- und Lochfraß sowie Schleimspuren von Schnecken sehen auf selbst geerntetem Gemüse nicht besonders einladend aus. Jedoch sind nicht alle Schnecken Schadtiere. Gehäuseschnecken richten kaum Schäden an und sollten daher geschont werden. Für die von Schnecken ausgelösten Schäden sind fast ausschließlich Nacktschnecken verantwortlich. Gegen sie gibt es eine Reihe umweltschonender Gegenmaßnahmen.

Die einfachste Methode ist das einfache Absammeln sichtbarer Schnecken. Da Schnecken jedoch nachtaktiv sind und tagsüber in einem dunklen Versteck ausharren, hilft ein kleiner Trick. Legen Sie einfach ein paar Holzbretter zwischen Ihre Beete. Tagsüber halten sich die Schnecken unter diesen Brettern auf und können eingesammelt werden. Haben Sie Ihr Gemüsebeet bereits schneckenfrei, können Sie es mit einem kleinen Schneckenzaun schützen. Alternativ können Sie Ihre Pflanzen auch mit Lebermoß-Extrakten besprühen. Schnecken meiden entsprechend preparierte Pflanzen und finden so keine Nahrung mehr. Stellen Sie dann noch einen Teller mit Salat in das Beet, haben Sie nach kurzer Zeit alle Schnecken auf einer Stelle.

Nagetieren
Durch einfache hygienische Maßnahmen kann die Ansiedlung von Nagern verhindert werden. Saatgut, Nahrungs- und Futtermittel sollten für Nager nicht erreichbar sein. Verschließen Sie diese Sachen in nagersicheren Boxen! Wenn Sie selbst kompostieren, sollten Sie darauf achten, möglichst keine Nahrungsreste auf den Kompost zu geben und falls doch, dann sollten Sie geschlossene nagetiersichere Komposter benutzen. Wenn Sie trotz Beachtung dieser Tipps schädliche Nagetiere in ihrem Garten haben, sollten Sie Lebendfallen oder Schlagfallen benutzen. Besonders die neuartigen Schlagfallen aus Plastik sind sehr effizient. Sie besitzen einen Dauerköder in Form eines Lockstoffes, der sehr anziehend auf Nagetiere wirkt.

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